Dialog
#1
Seid ihr denn total verrückt, so einen Kommentar zu veröffentlichen? Die Pyro-Vollidioten versauen uns den letzten Spieltag, und kleine Kinder weinen im Stadion vor Angst. Echte HSVer wünschen diese Pyro-Idioten zum Teufel. Solche Leute gehören nicht zur HSV-Familie. Ich kann mich als wahrer HSV-Fan der im Kommentar dargestellten Meinung nicht anschließen. Diese Idioten sind reine Selbstdarsteller und haben mit unserem HSV rein gar nichts zu tun. Ich möchte im Stadion gefahrlos Fußball gucken und feiern oder mit unserer Mannschaft leiden, mich aber keineswegs über diese Pyro-Affen aufregen. Wenn ihr dem Kommentar des Herrn Jan Walter Möller zustimmt und seiner Meinung seid, erkläre ich hiermit meinen sofortigen Austritt und bleibe HSV-Fan ohne Mitgliedschaft.
Jens Hannemann
#2
Herr Möller schildert in seinem Kommentar die Geschehnisse des letzten Spieltags der vergangenen Saison. Dabei kommt er natürlich auch auf die unsägliche Pyroaktion zu sprechen. Leider versucht sich Herr Möller aber an einer Rechtfertigung dieser Aktion, indem er schreibt, dass die Ultras „eben nicht die Abstiegsmannschaft bejubeln wollten, sondern den Dino selbst begraben wollten“. Da hilft es in meinen Augen auch nicht, dass er anfügt, der Zeitpunkt dafür habe nicht unglücklicher sein können. Besonders weil er anschließend bewusst „von unseren Ultras“ spricht die, „weiterhin genauso zu unserer HSV-Familie gehören wie vorher“. Hier möchte ich dem Autor deutlich widersprechen. In meiner Vorstellung einer HSV-Familie ist kein Platz für eine Gruppe, für die ihre eigene Selbstdarstellung anscheinend wichtiger ist als der HSV. Und davon muss man ja ausgehen, wenn sie dem Verein, den sie ja so sehr lieben, mutwillig schaden. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass „bei vielen Schlachtenbummlern nur ein gefährliches Halbwissen besteht, wie der Gesamtkomplex Pyro/Rauch zu bewerten ist, und dass wir kein Einzelfall sind, was dieses Thema betrifft, oder dass diese Gruppe in der Vergangenheit ein Garant für gute Stimmung und beeindruckende Choreos war“.
Andreas Fischbach
#3
Natürlich ruft dieser Beitrag zum Widerspruch auf. In dem dunkelsten Moment der HSV-Geschichte haben wir gezeigt, dass unsere Liebe zum HSV einmalig ist und dass wir ein einmaliges Publikum sind. Wie ihr darauf kommt, dass „Mein Hamburg lieb ich sehr“ von den Ultras angestimmt wurde, verstehe ich nicht. Die waren bereits mit ihrer Maskierung beschäftigt. Ich kann auch nicht zustimmen, dass das „unsere“ Ultras sind oder dass diese Ultras ein Garant für gute Stimmung und beeindruckende Choreos sind, denn es ist eben nur eine Randgruppe von etwa 200 Menschen. Und es war nicht die erste und einzige Pyroaktion dieser Gruppe, ausschließlich geschuldet dem Abstiegsmoment, sondern genau dasselbe ist bereits mehrfach in der Vergangenheit passiert, und wir alle wissen, dass es auch künftig nicht auszuschließen ist. Was mir völlig fehlt, ist die Veröffentlichung eines Versuches, auch von euch, mit dieser Gruppe die Vorgehensweise aufzuarbeiten und für die Zukunft möglichst zu vermeiden. Nur der HSV!
Gerd Jobmann
#4
Liebe Redaktion,
mit Erstaunen und Erschrecken habe ich den Kommentar von Jan Walter Möller in der aktuellen sn gelesen und lange mit mir gerungen, ob ich darauf etwas erwidern sollte. Doch ja, das kann so nicht unwidersprochen und unkommentiert stehen bleiben. Ist dem Kommentator nicht aufgefallen, dass es längst nicht mehr erfreut, wenn sich diese Chaoten (Ja!) für die besseren Fans halten und alle Regeln brechen? Und dass 50.000 echte Fans „Holt sie raus!“ gerufen haben? Hat der Kommentator nicht die Videos gesehen, auf denen die erschrockenen Gesichter dieser Idio… (Ja!) zu sehen waren, als sie feststellen mussten, dass es nicht gewollt war, was sie dort abgezogen haben? Und dann die Impertinenz zu besitzen, diese Verrückten als Mitglieder der HSV-Familie zu bezeichnen. Mitleid heischend? Dazu diese unterschwellige Anprangerung der „Staatsmacht“. Ja, ich bin stolz auf unsere Polizei. Auch wenn diese mal Fehler macht. Aber wir leben in einem Rechtsstaat: Alle haben sich an die Regeln zu halten. Alle. Und über „gefährliches Halbwissen“ im Zusammenhang mit Pyro- und Feuerwerkstechnik zu schwafeln – damit verweist sich der Autor selbst des Feldes. Diese Dinge sind nun einmal verboten im Stadion. Und das ist gut so. Ich würde persönlich jeden, der in meiner Gegenwart oder Nähe mit solchen Dingen im Stadion hantiert, zur Anzeige bringen und hoffen, dass er/sie möglichst hohe Strafen bekommt und von meinem Verein in Regress genommen wird für die Folgekosten. Der Schlusssatz bezüglich der Verantwortung und des Gehaltszettels zeigt im Übrigen, auf welchem Niveau sich der Autor bewegt. Das ist unterste Schublade. Dass sie es nicht gelernt haben, merkte man schließlich am ersten Spieltag dieser Saison. Habt ihr wieder nicht gemerkt, dass bei dem größten Teil der anwesenden Fans diese Choreo auf Ablehnung gestoßen ist?
Und dann noch am nächsten Heimspieltag um Spenden für so etwas zu betteln? Ich schäme mich fast, ein Supporter zu sein, und überlege mir gerade weiterführende Wege.
Mit blau-weiß-schwarzen Grüßen
Holger Lange
#5
Hallo Redaktion,
hallo Abteilungsleitung,
Kommentare geben immer (nur) die Meinung des Verfassers wieder. Diesen Satz findet man häufig unter Kommentaren in den Zeitungen. Ja, wir haben Pressefreiheit, das Recht zur freien Meinungsäußerung und eine Zensur findet nicht statt! Und das ist auch gut so!
Getreu dem (juristisch) falschen Motto „Wer nicht widerspricht, stimmt zu!“ muss ich Jan Walter Möller in aller Deutlichkeit widersprechen.
Was sich am letzten Spieltag im Volksparkstadion kurz vor Ende des Spiels ereignete, hat mit Fankultur absolut nichts zu tun! Meinungsfreiheit – JA! Protest – JA! Feige, kriminelle Handlungen – NEIN und noch mal NEIN! Was dort auf der Nordtribüne im Rang A ablief, war schlichtweg verboten und gefährlich. Und das wussten die Akteure ganz genau. Aus welchem Grund wurde wohl vor Beginn der Aktion eine Plane ausgerollt, unter deren Schutz man sich vermummte und nach getaner Arbeit als harmloser „Biedermann“ wieder hervorkroch?
Ich muss mir von Herrn Möller nicht gefährliches Halbwissen vorwerfen lassen, um zu behaupten, dass das Abbrennen von Fackeln und das Zünden von Rauchbomben gesundheitsgefährdend ist. Noch im C‑Rang auf der Westtribüne kroch mir der Gestank in die Nase und meine Augen fingen leicht an zu brennen (mehr war es nicht –aber immerhin noch deutlich spürbar!). Ich muss mich auch nicht, wie es Herr Möller erwartet, selbst hinterfragen! Ich bediene mich keiner verbotenen Mittel und krimineller Handlungen bei meinen Meinungsäußerungen.
Das Zugeständnis von Herrn Möller, dass ein „gravierender Fehler“ gemacht wurde und dass diese Aktion „intern sehr kontrovers“ diskutiert wurde, scheint mir mehr der „political correctness“ geschuldet zu sein denn der inneren Überzeugung. NEIN, Herr Möller, die Akteure aus Block 25A sind nicht meine Ultras! Am letzten Spieltag waren Feiglinge am Werk. Diejenigen, die wohl ab der siebzigsten Minute aufgestanden sind und sich mit „Mein Hamburg lieb ich sehr“ ihren Frust und ihre Trauer von der Seele gesungen haben und damit auch die Mannschaft „ultrageil“ unterstütz haben – DAS sind meine Ultras!
Nicht minder entsetzt bin ich, dass der Artikel von Herrn Möller, der sicher nicht nach Redaktionsschluss auf unerklärliche Weise in die Ausgabe gerutscht ist, sondern auf der abschließenden Redaktionssitzung erörtert wurde, seitens der Abteilungsleitung völlig unkommentiert blieb. Ich hätte es außerordentlich begrüßt – und ich denke, die Mitglieder hätten es auch erwarten dürfen –, wenn sich die SC-Abteilungsleitung zu den Ereignissen am letzten Spieltag positioniert hätte. Sollte nicht noch eine klare Absage an jegliche Gewalt im Stadion, auch durch die eigenen Ultras, von der Abteilungsleitung kommen, habe ich meine letzte Choreospende bereits abgegeben! NUR DER HSV!
Bernd F. Schwarze
Abteilung Supporters Club/Fördernde Mitglieder