Letzte Ruhestätte für HSV-Fans

Zehn Jahre ist es her, dass der HSV-Friedhof auf dem Friedhof Altona, direkt neben dem Volksparkstadion, eingeweiht wurde. Damals gab es ein großes Medienecho, viele nationale und internationale Zeitungen brachten Artikel. Kamerateams aus aller Welt kamen nach Hamburg, um aufwendig über die letzte Ruhestätte für HSV-Fans zu berichten. Ist ja auch eine tolle Geschichte, seinem Verein auch nach dem Tod ganz nah zu sein. Oder? Der HSV-Friedhof liegt nur einen Steinwurf vom Volksparkstadion entfernt hinter der Westtribüne auf der anderen Straßenseite des Hellgrundwegs. Gegenüber von den HSV-Trainingsplätzen nimmt man den Nebeneingang, geht ein paar Meter über den normalen Bereich des Friedhofs und kommt dann automatisch zu dem Teil, der für die HSV-Fans reserviert ist. Man erkennt ihn direkt am Eingangstor, welches – natürlich – in Form eines Fußballtores dasteht.

Ein paar Meter weiter, in einem großen Halbrund und über mehrere Ebenen verteilt, befinden sich die Grabstätten. Der Aufbau erinnert an eine Stadionkurve, alles soll einen authentischen Fußballbezug haben, schließlich sollen hauptsächlich Fußballfans den Friedhof für sich entdecken.

Supporters Club kümmert sich um HSV Friedhof

Nach dem ersten medialen Hype wurde es ruhiger um den Friedhof, was mehrere Gründe hatte. Personelle Wechsel und ungeklärte Zuständigkeiten ließen im HSV keine wirkliche Betreuung zu, sodass der Friedhof leider kaum noch Erwähnung innerhalb der Vereinsmedien fand. Dies soll sich jetzt, nachdem der Supporters Club involviert ist, wieder ändern.

Aktuell wird beispielsweise geprüft, das Ehrendenkmal, welches auf dem Vereinsgelände in Ochsenzoll steht und aufgrund von anstehenden Bauarbeiten versetzt werden muss, auf den HSV-Friedhof zu verlegen. Sollte sich unter den Mitgliedern also ein Steinmetz mit der Bearbeitung von alten Denkmälern auskennen, kann dieser sich gern beim Supporters Club unter supporters@hsv.de melden.

Die Anzahl der Bestattungen auf dem HSV-Friedhof hielt sich insgesamt in Grenzen. Viele Hamburger leben sehr stadtteilbezogen und haben dementsprechend auch Grabstätten oder Familiengrabstätten auf den kleineren Stadtteilfriedhöfen. Grundsätzlich ist die der Todes und die Beisetzung auch ein schwieriges Thema, welches ungern angesprochen wird – das geht wohl den meisten von uns so. Von daher erscheint es auch ein wenig pietätlos, offensiv einen Friedhof zu bewerben.